Einen tollen Rundblick übers Ruhrgebiet, jede Menge Kletterspaß und Erlebnisse in der Natur! Das inklusive Projekt „Hoch hinaus“ mit seinem Herzstück, dem mobilen Hochseilgarten „Kids Cube“, zog für zwei Tage auf die Halde der Zeche Rheinelbe im Schatten der „Himmelstreppe“.
Ein Jahr inklusives Projekt „Hoch hinaus“ und mobiler Hochseilgarten „Kids Cube“. Dieser Anlass verlangte nach Höherem! Deshalb zog der mobile Hochseilgarten für zwei Tage, am Mittwoch und Donnerstag, 28. und 29. September 2016, auf die Halde der Zeche Rheinelbe im Schatten der „Himmelstreppe“ und erwartete 366 Teilnehmer und 50 Betreuer. „Wir wollten nach einem Projektjahr Bilanz ziehen und aus diesem Grund den Kindern und Jugendlichen auch einen ganz besonderen Erlebniswert bieten“, begründet Rüdiger Stenzel, Geschäftsstellenleiter des Stadtsportbundes Bochum e.V. (SSB) den ungewöhnlichen Event-Ort. Bei ihrer Begrüßung der zahlreichen Besucher aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Medien sagte die SSB-Vorsitzende Gabriela Schäfer: „Ich bin begeistert vom Veranstaltungsort und bedanke mich herzlich für die Gastfreundschaft der Stadt Gelsenkirchen und dem Regionalverband Ruhr, denen Gelände und Halde gehören!“
Mit dem Inklusionsprojekt „Hoch hinaus" möchte der SSB Behinderten und Nichtbehinderten zwischen 6 und 27 Jahren helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken sowie Teamgeist und Erfolge zu erleben. Kern des Projekts ist der mobile, 5x15 Meter große, 4,50 Meter hohe Hochseilgarten. Seit September 2015 lud der SSB bei insgesamt 22 Aktionstagen zu „Hoch hinaus“ ein. 1.500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene – darunter 400 Menschen mit Behinderung – aus 17 Bochumer Schulen, zahlreichen Kitas, Sportvereinen und Behinderteneinrichtungen Bochums nutzten das Angebot. „22 Aktionstage – das war viel Arbeit beim Aufbau, bei der Begleitung und den Übungsleitern“, sagte Gabriela Schäfer. „Aber wenn man zusieht, wie emotional gerade Kinder mit Handicap ihre Abenteuer auf dem Hochseilgarten erleben, stehen einem manchmal die Tränen in den Augen. Und dann weiß man: Es hat sich gelohnt!“ Dass „Hoch hinaus“ für strahlende Gesichter und pure Begeisterung sorgt, davon konnten sich die Besucher vor Ort selbst überzeugen. Allein am Mittwoch hatte der SSB 170 Kinder von Förderschulen, Kitas und dem FC Neuruhrort eingeladen, die sich dann auf den mobilen Klettergarten trauten, an einer Abseilübung teilnahmen, die Kletterwand hochkrabbelten oder mit Förster Oliver Balke vom Landesbetrieb Wald und Holz die wilden Ecken der Halde erforschten.
„Eine tolle Sache“, „Spitzenidee“ – so der Tenor der Kommentare zum Event. Die Schüler der Hilda-Heinemann-Schule (Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung) versicherten, dass sie „das nächste Mal wieder dabei“ seien, einer fragte: „Kann man den Klettergarten nicht in die Schule holen?“ Eine „Super Aktion“ nannte ihre Lehrerin Yvonne Palkowski den Aktionstag: „Viele unserer Kinder kommen aus sozial schwachen Familien, andere wieder sind so eingeschränkt, dass sie allein gar nicht in einen Freizeitpark oder Klettergarten gehen könnten. Auch wenn wir einen tollen Förderverein haben: ein Besuch etwa in der Kletterhalle eine sehr kostspielige Angelegenheit. Deshalb ist diese Aktion hier für uns etwas ganz Tolles. Es gibt zwar im Rahmen der Inklusionsbestrebungen viele Angebote, aber die sind oft für kognitiv fittere Kinder gedacht; da fallen wir durchs Raster. Auch deshalb ist dieses Angebot echt klasse. Schließlich ist für uns auch wichtig zu zeigen: Wir gehören auch dazu!“
„Nicht nur aus Sicht des SSB ist das Projekt ‚Hoch hinaus’ ein voller Erfolg“, sagte Dietmar Spohn von den Stadtwerken. „Uns hat das Konzept damals sofort überzeugt.“ Die Stadtwerke förderten „Hoch hinaus“ als Zukunftsprojekt mit 50.000 Euro, das Sportamt der Stadt Bochum stattete das inklusive Projekt mit einer Fördersumme aus.
Viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Verbänden fand sich am Mittwoch, 28. September, ein, um mit dem SSB zurückzuschauen. So begrüßte Gabriela Schäfer Dietmar Spohn, den Sprecher der Stadtwerke Bochum-Geschäftsführung, Alexandra Becker aus dem RVR-Team für Regionale Sportprojekte, Wolfgang Groß vom Sport- und Freizeit-Ausschuss der Stadt, Werner Hirschmann von der AG Behinderte in Bochum, Eckhard Sundermann, den Vorsitzenden der Kommunalen Inklusionskonferenz Bochum, sowie Hans Peter Karpinski, Vorsitzender des SSB Herne.