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"Hoch hinaus" kam bei den Kids toll an

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"Hoch hinaus": Klettern will gelernt sein – und mit guter Absicherung und unter Aufsicht macht es richtig Spaß! Foto: © SSB/Sure

„Super! Chris, du schaffst das!“, ruft Lehrerin Silke Holtmann. Chris geht wackelig in 2,50 Meter Höhe über schmale, an Seilen hängende Bretter, die bei jedem Schritt wild hin und her schwingen. Festhalten ist angesagt! Chris befindet sich, gesichert mit Helm und Gurt, auf der ersten von acht unterschiedlich schweren Stationen, die der neue mobile Klettergarten „Kids Cube“ des Stadtsportbundes Bochum (SSB) bereithält. Der Schüler schaut erst ängstlich – doch dann kämpft er sich durch bis ins Ziel. „Das hat richtig Spaß gemacht!“ Chris ist außer Atem, seine Augen leuchten.

„Die Kinder haben viel Spaß, feuern sich gegenseitig an und schulen nebenbei ihre Bewegungsabläufe und die Konzentration.“ Cornelia Herschbach, Brüder-Grimm-Schule (Förderschwerpunkt Sprache)

Chris war einer der 130 Schüler und Schülerinnen aus fünf Bochumer Schulen – darunter vier Förderschulen –, die am Freitag (20.11.) bei der offiziellen Eröffnung des inklusiven SSB-Projekts „Hoch hinaus“ dabei waren. Der SSB hatte dafür die Bochumer Jahrhunderthalle ist einen Riesenspielplatz verwandelt: Die Kinder konnten in der Kletterwand, beim Balancieren auf der Slackline, beim Bungee-Run oder mit Skateboards, Waveboards und Gokarts reichlich toben. Der Aufreger schlechthin war aber der mobile, 5x15 Meter große, 4,50 Meter hohe und mit einem Bungee-Trampolin kombinierte Klettergarten. Er ist das Herzstück des Inklusionsprojekts „Hoch hinaus“.

„Ein super Angebot, weil es sehr motiviert, einen hohen Aufforderungscharakter hat und – durch das Klettern und Sichern – Regeln transportiert.“ Bernd Vössing, Paul-Dohrmann-Schule (Förderschwerpunkte emotionale und soziale Entwicklung)

„Mit unserem Projekt ‚Hoch hinaus‘ wollen wir Behinderten und Nichtbehinderten zwischen 6 und 27 Jahren die Möglichkeit geben, das Selbstbewusstsein zu stärken sowie Teamgeist und Erfolge zu erleben“, sagt Rüdiger Stenzel, SSB-Geschäftsstellenleiter und Initiator des Projekts. „Außerdem können sie den ‚Kletterführerschein’ machen, der sie berechtigt, in anderen Anlagen zu klettern.“ Begeistert von „Hoch hinaus“ waren die anwesenden Pädagogen, weil die Kinder über das Spaßhaben und Toben viel lernen: Sie überwinden Ängste, müssen sich stark konzentrieren, schulen motorische Fähigkeiten, erleben Teamgeist und erfahren den Sinn von Regeln.

„Ein tolles Angebot, gerade für Kinder mit körperlichen Einschränkungen. Sie waren erst ganz aufgeregt und dann, als sie es geschafft hatten, sehr stolz." Silke Holtmann, Schule am Haus Langendreer (Förderschwerpunkte körperliche und motorische Entwicklung)

Den mobilen Klettergarten stellten die Stadtwerke Bochum als „Zukunftsprojekt“ zur Verfügung. Das Sportamt der Stadt Bochum stattete „Hoch hinaus“ mit einer Fördersumme aus. Auch die Bochumer Veranstaltungs-GmbH half mit, indem sie die Jahrhunderthalle für den Auftakt öffnete. „Wir danken sehr für diese Unterstützung“, wandte sich die SSB-Vorsitzende Gaby Schäfer an die anwesenden Förderer aus der Stadtpolitik, dem Ausschuss für Sport und Freizeit und den Stadtwerken. „Wir haben heute gesehen, wie viel Spaß die Kinder haben, und hoffen, dass unser Projekt in 2016 zum Selbstläufer wird.“

„Unser Dank geht an den Stadtsportbund. Hier wurde die Idee entwickelt, Kinder und Jugendliche über einen mobilen Klettergarten für das Thema Inklusion zu gewinnen – diese Idee muss man erst mal haben!“ Wolfgang Horneck, Vorsitzender des Ausschusses für Sport und Freizeit, Stadt Bochum

Die Zeichen stehen gut: Die Jahrhunderthallen-Betreiber haben bereits signalisiert, dass sie sich eine Indoor-Aktionswoche mit Hochseilgarten in Kooperation mit dem SSB vorstellen könnten. Mehrere Anfragen von Schulen und Sportvereinen liegen auch schon vor, zumal der künstliche Kletterwald für Feste und Events auch angemietet werden kann. „Der Hochseilgarten war das Tollste“, befand Juri von der Schule am Haus Langendreer und wünschte sich: „Einmal im Jahr da drauf – das wäre klasse!“ Sein Wunsch dürfte wahr werden.

Daten und Fakten zum mobilen Klettergarten

  • Der Klettergarten besteht aus einzelnen Modulen. Zurzeit sind beim SSB-Kletterpark drei Module im Einsatz, dazu gehören zwei Bungee-Trampoline, die seitlich am Grundgerüst angebracht werden können.
  • Sechs Betreuer überwachen das Geschehen in den Stationen, geben den Kindern Hilfestellung oder holen sie wieder auf den sicheren Boden zurück.
  • Die Kinder sind mit Helm ausgerüstet und über einen Gurt gesichert, der an der die gesamte Anlage umlaufenden Sicherungsleine eingehakt ist.
  • Der Aufbau des Gerüsts dauert etwa drei Stunden.
  • 10 bis 15 Kinder – Mindestgröße 1,10 Meter – können gleichzeitig auf der Anlage klettern.
  • Der mobile Klettergarten wird für Projekte – wie das Inklusionsprojekt „Hoch hinaus“ – des Stadtsportbundes Bochum in 2016 vielfach zum Einsatz kommen.
  • Grundsätzlich kann der Klettergarten auch an Vereine und Institutionen für größere, mehrtägige Veranstaltungen angemietet werden.
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