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TG 49 investiert 600.000 Euro in die energetische Modernisierung

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Freude beim "Sanierungsteam" über den Abschluss der Arbeiten (v. li.): Dr.-Ing. Jürgen Wilms (Projektleiter), Dagmar Christoleit (1. Vorsitzende) und Dr. Ralf Turley (2. Vorsitzende). Foto: © R.-R. Bloser

Die TG 49, einer der größten Tennisvereine in Bochum, hat den 2015 beschrittenen Weg nun abgeschlossen: Was mit der Sanierung des Daches der 3-Feld-Tennishalle im Jahr 2015 begann, führte zu umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen. Nun ist der Verein für die Zukunft bestens gerüstet.

Klima- und Umweltschutz, ökologische Nachhaltigkeit und allgemein ein „grünes“ Bewusstsein sind spätestens seit Einleitung der Energiewende in Deutschland in aller Munde. Da scheint es logisch, dass sich auch die zahlreichen Vereine in Deutschland gegenüber diesem Thema nicht verschließen sollten, zumal Klimaschutz sich oftmals auch positiv auf die Vereinskasse auswirkt. Die Energiekosten werden in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter deutlich steigen. Einsparmöglichkeiten gibt es hingegen viele, vor allem für Vereine mit eigenen Sportanlagen, Vereinsheimen oder Gaststätten.

Das hat auch die TG Bochum 49 – mit 12 Sandplätzen, einem Centercourt, einer modernen Tennishalle mit drei Hallenplätzen, einem Kinderspielplatz sowie einem Beachvolleyballfeld, einer öffentlich zugänglichen Gastronomie und mehr als 400 Mitgliedern einer der größten Tennisvereine in Bochum – erkannt. „Die Attraktivität unserer Tennisanlage definiert sich über ihr Gesamtumfeld und wie wohl sich unsere Mitglieder und Gäste hier fühlen“, erklärt die 1. Vorsitzende der TG Bochum 49, Dagmar Christoleit, die ursprüngliche Notwendigkeit, in die eigene Infrastruktur zu investieren. „Wir haben bereits in 2015 mit der längst überfälligen Sanierung des Hallendaches der 3-Feld-Tennishalle begonnen, den hohen Energie- und Instandhaltungskosten durch geeignete energetische Modernisierungsmaßnahmen entgegenzuwirken und gleichzeitig unseren Mitgliedern ein optimales Umfeld für ihren Tennissport zu bieten“, so Christoleit weiter.

Technische Unterstützung erhielt der Vorstand der TG Bochum 49 dabei durch sein Vereinsmitglied Dr. Jürgen Wilms, der als Bauingenieur das erforderliche Fachwissen mit- und einbrachte. Die Sanierung des Hallendaches erforderte zunächst einen Austausch der in die Jahre gekommenen Leimbinder. Wie bei vielen Sporthallen aus den 80er-Jahren in Bochum entsprach die Tragkonstruktion der Leimbinder nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards.

Die eigentliche Dachsanierung wurde ein Jahr später, im Sommer 2016, umgesetzt. Es galt, das asbesthaltige alte Dach zu entfernen und ein neues wärmedämmendes, 12 cm dickes Sandwichdach aufzubringen. „Wir mussten strenge Auflagen des Umweltschutzes einhalten und spezielle Entsorgungsunternehmen beauftragen. Erschwerend kam hinzu, dass die auszuführenden Arbeiten selbst genau nach Wettervorhersage geplant werden mussten“, blickt Christoleit zurück. Dass man sich auf diese nicht verlassen konnten, mussten die Verantwortlichen der TG Bochum 49 am 7. Juni 2016 ernüchternd feststellen: Ein Starkregen zog innerhalb von 2 Stunden über Bochum hinweg und setzte durch das geöffnete Dach die Halle unter Wasser.

Das hatte zur Folge, dass die TG Bochum 49 zusätzlich zu den geplanten Modernisierungsmaßnahmen nun auch in einen neuen Hallenboden investieren musste. Durch Presseberichte über die geplanten Renaturierungsmaßnahmen der Emscher Genossenschaft und den dadurch benötigen Regenwasserbedarf für die Emscher aufmerksam geworden, kam Projektleiter Dr. Jürgen Wilms die findige Idee zu einem neuen Projekt, der „Regenwasserabkopplung“.

Gedacht, getan: Die TG Bochum 49 leitet das Regenwasser des Hallendachs nunmehr in zwei Zisternen, um damit einerseits die Tennisplätze zu bewässern und andererseits das nicht mehr benötigte Regenwasser über den neben der Tennisanlage fließenden Ahbach in die Emscher zu befördern. „Die Regenspende des Daches und der Plätze führt zu einem zusätzlichen Abfluss in den Ahbach von insgesamt ca. 10.000 cbm oder 1 Mio. Haushaltseimern Regenwasser im Jahr“, erklärt Projektleiter Dr. Wilms. „Dadurch wird ganz entscheidend die Wasserqualität und das ökologische Umfeld des Ahbachs verbessert.“ Zudem wurden 9 der 14 Ascheplätze bis zu einer Tiefe von 90 cm komplett neu aufgebaut und mit einer Drainage versehen, so dass sie – insbesondere bei Starkregen – schneller als früher wieder bespielbar sind.

Mit dem ebenfalls geplanten Austausch der Beleuchtung durch energiesparende LED-Leuchtstäbe verfügt die Tennisgemeinschaft nun über eine komplett sanierte Tennishalle neuesten Standards. Neben der Aufwertung der 3-Feld-Tennishalle und der Platzanlage für die Tennisspieler führten diese Maßnahmen zu erheblichen Einsparungen im Energiebereich. „Durch die Umrüstung auf LED-Beleuchtung sparen wir jährlich ca. 30.000 kWh Strom“, berichtet Christoleit stolz. Das neue Dach führt zu Einsparungen im Bereich Heizenergie von ca. 30% und nicht zuletzt für die Bewässerung der Tennisplätze werden ca. 500 m³ weniger Leitungswasser verbraucht. Dies macht sich nicht zuletzt mit einer finanziellen Einsparung von ca. 13.000 Euro jährlich bemerkbar. „Ohne das unermüdliche ehrenamtliche Engagement unseres Mitgliedes Jürgen Wilms hätten wir ein solch großes Projekt allein nicht realisieren können“, weiß Christoleit an wen der Dank des Vereins in erster Linie zu richten ist.

Die Finanzierung dieser ca. 600.000 Euro teuren Maßnahme erfolgte durch ein zinsgünstiges Darlehen der NRW-Bank im Rahmen der Sportstättenförderung von 300.000,--. Der jährliche finanzielle Aufwand für dieses Darlehen wird zum größten Teil aus den Energieeinsparungen getragen. Daneben stellte die Emscher Genossenschaft Fördergelder für die Regenwasserabkopplung in Höhe von 127.000 Euro und die Stadt Bochum für die Sanierung der Sportstätte Fördergelder in Höhe von 144.000 Euro bereit.

„Mit der Modernisierung unserer gesamten Tennisanlage sind wir bestens für die Zukunft gerüstet“, ist Dagmar Christoleit überzeugt, durch die gewonnene Attraktivität der eigenen Tennisanlage neue Mitglieder in den nächsten Jahren zu gewinnen. Auch Gäste, die nicht dem Tennissport nachgehen, können sich persönlich davon überzeugen. Seit dem 01. Mai 2017 verfügt die TG Bochum 49 der Gastronomie „Fuchs“ auch über ein neues lukullisches Angebot in ihrer „Tennisoase im Grünen“.

Text: Hans-Jörg Giese (Pressearbeit), Fotos: Rolf-Rüdiger Bloser (Ehrenvorstandsmitglied)

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