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Sechsmal Gold für den TV 01

Der TV Wattenscheid 01 hat in Leipzig sechsmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze gewonnen. Gold ging an: Sabine Krantz (3000 m Gehen), Denise Hinrichs (Kugel), Alexander Kosenkow (200 m), 4 x 200 m Männer, Sosthene Moguenara (Weitsprung), Thomas Goller (400 m); Silber ging an: Alexander Kosenkow (60 m), Janina Goldfuß (800 m), Sebastian Ernst (200 m) und Bronze ging an Julian Reus (60 m), Esther Cremer (400 m).

„Das war nun wirklich ein guter erster Tag“, atmete der TV 01-Vorsitzende Jörg Klocke auf. Vier Medaillen haben die Leichtathleten des TV Wattenscheid 01 am ersten Tag der Deutschen Hallenmeisterschaften in der ARENA Leipzig gewonnen; darunter sind auch zwei goldene für Sabine Krantz und Denise Hinrichs.

Die erste Medaille gewann Sabine Krantz im 3.000 Meter Gehen. Es war das auch von ihr selbst erwartete einsame Rennen, das sie mit fast anderthalb Minuten Vorsprung gewann. Krantz setzte sich in 12:15,70 Minuten durch und stellte damit eine Weltjahresbestleistung auf, deren Wert sie allerdings nicht allzu hoch einstufte. „Ich wollte einfach nur den Titel holen, da ich zuletzt nur Umfänge trainiert habe. Ich dachte, dass ich noch mal einbrachen würde und habe das Laktat schon gemerkt. Es war aber ein tolles Gehgefühl“, meinte die Deutsche Rekordinhaberin, die insgesamt zufrieden war: „Ich hatte unter der Woche noch eine leichte Erkältung. Dass es ein Alleingang werden würde, darauf war ich schon eingestellt. Aber ich denke immer von Runde zu Runde, setzte mir kein Endziel. Das mache ich auch bei längeren Strecken. Es war eine schöne Abwechslung vom Trainingsalltag.“ Am nächsten Samstag begibt sich Krantz für dreieinhalb Wochen ins Trainingslager nach Flagstaff (USA).

Andere Pläne hat Kugelstoßerin Denise Hinrichs, die die zweite Wattenscheider Goldmedaille gewann. Für sie steht in dieser Hallensaison noch ein weiterer Höhepunkt an, die EM in Turin. „Wir hatten die EM bei der Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften immer im Hinterkopf", verriet Trainer Miroslaw Jasinski nach einem Wettkampf, der für die Wattenscheiderin kaum besser laufen konnte. Mit exzellenten 19,25 Metern verteidigte sie ihren Titel von Sindelfingen. Kaum zu glauben, dass der erste Versuch mit 18,85 Metern der schlechteste einer atemberaubenden Serie war! Dreimal übertraf die Olympiateilnehmerin von Peking die 19 Meter-Marke. „Ich bin sehr stolz, hatte nicht damit gerechnet. Toll, dass ich dreimal persönliche Bestleistung gestoßen habe. Ich hatte allerdings schon vor, meinen Titel zu verteidigen. Es war der schönste Wettkampf des Winters. Noch schöner war allerdings der Titelgewinn in Sindelfingen im letzten Jahr, weil er so überraschend kam. Bei der Europameisterschaft in Turin will ich jetzt ins Finale“, meinte die alte und neue deutsche Hallenmeisterin.

Über 60 Meter gewann Wattenscheids Alexander Kosenkow in 6,69 Sekunden Silber hinter einem ganz schnellen Stefan Schwab (6,59 sec). Bronze gab es für 01-Sprinter Julian Reus, der 6,75 Sekunden benötigte. Jan Schulte wurde im Finale Sechster (6,80 sec). In den Zwischenlauf schafften es noch die Wattenscheider Alwin Flohr und Jan Quade (beide 6,91 sec). Alexander Kosenkow war mit seinem Silberrang sehr zufrieden: „Der Platz ist wichtiger als die Zeit. Ich hatte eigentlich höchstens Bronze erwartet, wusste aber, dass ich mich leicht verbessert hatte. Es ging für mich ohne Anstrengung, das ganze ist ein gutes Omen für die 200 Meter morgen!“ Auch Julian Reus konnte mit seinem dritten Rang sehr gut leben:„ Ich wollte eigentlich noch schneller laufen, aber das ist meine erste Medaille im Erwachsenenbereich. Ich bin gespannt, wie es morgen über 200 Meter läuft, diese Doppelbelastung hatte ich noch nie.“ Bei den Frauen kam die Deutsche Jugendmeisterin Yasmin Kwadwo in 7,43 Sekunden auf Platz fünf: „Ich bin nicht enttäuscht, sondern ganz froh über Platz fünf. Das entspricht meinem Leistungsstand, eine große Steigerung war jetzt nicht zu erwarten. Es hat Spaß gemacht, hier in Leipzig zu laufen.“ Im Zwischenlauf war Christina Frewer dabei (7,63 sec).

Über 3.000 Meter kam Christian Glatting auf den undankbaren vierten Platz. Der Wattenscheider, für den die Strecke gern ein paar Meter länger hätte sein dürfen, benötigte 8:04,07 Minuten. Glatting selbstkritisch: „Platz vier ist nicht schlecht, mit Platz drei wäre ich zufrieden gewesen. Ich habe ein bisschen geschlafen, hätte das Tempo früher anziehen müssen. Aber ich wollte auch nicht zuviel riskieren. Vielleicht fehlt mir ein bisschen die Erfahrung, ich bin die 3.000 in der Halle vier oder fünf Mal gelaufen.“

Mehrkämpfer Nils Büker startete im Weitsprung, wurde mit 7,25 Metern Zehnter

Medaillen konnte man erwarten, aber das es gleich der Deutsche Meistertitel wird... Sosthene Moguenara sicherte mit 6,54 m den Titel im Weitsprung, Thomas Goller schob sich auf der Zielgerade an Favorit Simon Kirch vorbei auf den Goldrang über 400 m in 47,19 sec.

"Normalerweise komme ich immer sehr schleppend in den Wettkampf, heute aber war ich aber von Beginn an hochkonzentriert. Der Anlauf hat sehr gut geklappt und so war nur der letzte Versuch ungültig", fasste die frisch-gebackene Hallenmeisterin Moguenara zusammen.
Dann fügt sie hinzu: "Ich hatte in der letzten Nacht schlecht geschlafen, aber im Wettkampf wollte ich unbedingt eine neue Bestleistung springen. Schade, dass es nicht mit der EM-Norm von 6,55 m geklappt hat."

Gollers Siegesschrei schallte durch die Leipziger Arena: Auf der Leinwand konnte er seinen Sieg bestätigt sehen. In 47,19 sec setzte er sich hauchdünn kurz vor der Ziellinie gegen Top-Favorit Simon Kirch (47,21 sec) durch. "In der Halle braucht man Platz um reagieren zu können und genau dieser Platz wurde mir heute gelassen. Obwohl die Hallensaison gut anlief, konnte ich nicht mit dem Titel rechnen. Sensationell! Ich wollte unbedingt den Staffelplatz für die Hallen-EM in Turin und dafür habe ich alles gegeben. Der DM-Titel ist super, leider in wenigen Wochen schon wieder vergessen. Mein Ziel ist ganz klar die WM in Berlin!
Alexander Meisolle belegte den 10. Platz in neuer Bestleistung: 47,92 sec.

Esther Cremer sicherte sich die Bronzemedaille über 400 m in 53,70 sec - eine neue persönliche Bestleistung.
"Sie hat alles richtig gemacht", freute sich auch Trainer Slawomir Filipowski. "Das lief taktisch optimal. Im Vorfeld dachte ich schon an eine Medaille. Bronze ist cool", jubelte Esther Cremer.

Die Jugendliche Pamela Dutkiewicz verpasste in 8,72 sec über 60 m Hürden den Einzug ins Finale.

Bereits im Vorlauf über 200 m hatt Alexander Kosenkow eine neue europäische Bestleistung aufgestellt: 20,87 sec. Im Endlauf steigerte er sich sogar auf 20,78 sec und verwies Mitfavorit Sebastian Ernst auf Rang 2 (20,92 sec).

Damit belegt Kosenkow in der Ewigen Deutschen Hallenbestenliste Platz 4. "Ich wusste, dass eine Hallenbestzeit möglich ist, aber die Zeit ist schon überraschend. Ich musste in meinem Endlauf alles geben, da ich ja nicht direkt gegen Sebastian Ernst gelaufen bin. Ich wusste schon, dass er sehr stark ist. Bei dem EM wäre ich jetzt Sieger, leider sind die 200 Meter keine internationale Hallenmeisterschaftsdisziplin. Im Sommer sollte die Norm für die Weltmeisterschaften in Berlin machbar sein!" zeigte sich Kosenkow rundum zufrieden. Julian Reuss belegte Platz 4. Ihm fehlten 6/100 Sekunden am Wattenscheider dreifach Triumph.

"Hätte mir im Vorfeld jemand gesagt, dass ich mit Silber nicht zufrieden wäre, hätte ich ihm nicht geglaubt. Aber jetzt bin ich unzufrieden und sauer!" resümierte 800 m-Vizemeisterin Janina Goldfuß. Zeitgleich mit der Leverkusenerin Annett Horna belegte sie in 2:04,78 min Platz 2 - eine Millimeterentscheidung. "Ich war in der letzten Runde eingekesselt und hätte früher nach vorne gehen müssen", ärgerte sich die Silbermedaillengewinnerin.

Alexander Kosenkow, Sebastian Ernst, Julian Reus und Jan-Christopher Schulte krönten die starken Auftritte der Wattenscheider zum Ende der Deutschen Hallenmeisterschaften mit der Goldmedaille über 4 x 200 m.

In 1:24,14 min blieb das Quartett knapp über dem eigenen Deutschen Hallenrekord und verwies die Gegner deutlich auf die Plätze. "Jena hat uns ganz gut gefordert. Wir hatten insgeheim den Hallenrekord im Hinterkopf, aber drei von uns hatten noch das 200 m-Finale in den Beinen. Für mich ist es ein schöner Abschluss nach dem gestrigen enttäuschenden 6. Platz im 60 m-Finale", resümierte Schlussläufer Jan-Christopher Schulte .

Die 2. Wattenscheider 4 x 200 m-Staffel in der Besetzung Robin Erewa, Jan Quade, Alwin Flohr und Andreas Jenk belegte in 1:26,96 min den achtbaren 6. Platz.

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