Literweise Sekt floss beim Aufstiegsturnier der Lateinformationen in Aachen. Nach nur zwei Jahren Regionalliga feierte das Ruhr-Casino Bochum einen grandiosen Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit der bestmöglichen Wertung von sieben „Einsen“ konnten die acht Bochumer Lateinpaare das Turnier für sich entscheiden und damit die starke Konkurrenz aus dem Norden und Süden hinter sich lassen.
Um 18 Uhr begann für die Mannschaft und für die Trainer Jeanette Seydich und Lars Biercher das wohl spannendste und zugleich anspruchsvollste Formationsturnier dieser Saison. Kein Wunder also, dass sich bei den Tänzern vor dem ersten Auftritt ein wenig Nervenflattern einstellte. Denn obwohl das Team alle fünf Turniere der Regionalliga West klar für sich entscheiden konnte, mussten sie für den ersehnten Aufstieg den ersten oder zweiten Rang belegen.
Die Auslosung zur Vorrunde hatte es gut mit der Mannschaft gemeint. Als vierte von sechs Formationen mussten die Tänzer auf die Fläche um ihre Choreografie „Ethno“ zu präsentieren. Angefeuert durch die vielen mitgereisten Fans – auch das eigene B- und C-Team war bereits am frühen Morgen mitgefahren - zeigte die Mannschaft einen druckvollen und souveränen Vorrundendurchgang, der nur kleinere Ungenauigkeiten enthielt. Kein Wunder, dass diese starke Leistung für das Finale der besten vier Formationen reichte.
Im Finale galt es nur noch zwei Mannschaften hinter sich zu lassen. Gleich als erste der vier Formationen musste das A-Team auf das Parkett. Mit einer weiteren Leistungssteigerung bot die Mannschaft einen ausgezeichneten Durchgang, in dem sie abermals Formationstanzen auf höchstem Niveau und die formationsspezifischen Höchstschwierigkeiten wie Piouretten und Wander-Roundabout fehlerfrei zeigten. Angesichts einer so herausragenden Leistung hoffte nun jeder auf einen Aufstiegsplatz zur 2. Bundesliga. Die Gewissheit folgte kurz vor 21 Uhr: Sieben Einsen, die bestmögliche Wertung. Endlich war der Ruhr-Casino am Ziel und konnte ausgelassen mit seinen zahlreichen Fans feiern.
Einige Verwirrung gab es um den zweiten Aufstiegsplatz. Da der Aachener TSC Blau-Silber (3-4-2-4-3-2-3) und der TSC Rot-Gold Sinsheim (4-2-3-3-2-3-4) einen geteilten 2. Platz belegten, stand bis zur anschließenden Siegerehrung nicht fest, wer nun das zweite Ticket zur 2. Bundesliga lösen würde. Schließlich beendete der Turnierleiter die für die Teams wohl längsten Minuten dieses Tages: Beide Mannschaften steigen in die 2. Bundesliga auf.
Nach dieser anstrengenden Saison legt das A-Team nun eine mehrwöchige, wohlverdiente Saisonpause ein, bevor es mit neuer Musik und neuer Choreografie in die Saisonvorbereitungen 2008/2009 geht.
Auch in der 2. Bundesliga dürfte diese Formation für einige positive Überraschungen gut sein.
