Druckansicht beenden
Instagram info@sport-in-bochum.de 0234 96139-0
Logo: Stadtsprotbund Bochum e. V. Navigation

"Jeder sieht, dass die Mannschaft intakt ist"

Marcel_Koller01
VfL-Coach Marcel Koller

Abstiegsplatz, nur ein Saisonsieg, Koller-raus-Rufe bei der 1:3-Niederlage gegen Hoffenheim - beim VfL Bochum läuft zurzeit nicht viel zusammen. Eine Trainerdiskussion aber wird es nicht geben, versichert Vorstand Thomas Ernst vor dem Derby beim BVB am Sonntag: "Jeder sieht doch, dass die Mannschaft intakt ist!"

Ernst war nach der Niederlage gegen Hoffenheim gleich doppelt angesäuert. Zum einen auf die eigenen Profis, die sich das Spiel von Hoffenheim trotz früher 1:0-Führung noch aus der Hand nehmen ließen. "Das war Angst vor der eigenen Courage. Wenn die Mannschaft gewinnen will, muss sie die Galligkeit aus der ersten Halbzeit über 90 Minuten an den Tag legen."

Thomas Ernst war aber auch überhaupt nicht einverstanden mit jenen Zuschauern, die Koller-raus-Rufe anstimmten: "Das ärgert mich, das bringt überhaupt nichts!" Zumal der VfL-Vorstand auch gar keinen Anlass sieht, die Arbeit des Schweizers in Frage zu stellen. "Die Mannschaft ist nicht zerstritten, nicht hilflos. Der Trainer arbeitet akribisch weiter daran, dort unten rauszukommen. Was uns fehlt, ist ein Erfolgserlebnis."

Koller selbst versuchte das Hoffenheim-Spiel trotz aller Enttäuschung objektiv zu bewerten. Dem "richtig guten Spiel in der ersten Halbzeit, als wir es aggressiv angegangen sind und die Räume gut zugestellt haben", habe ein ganz anderes Bild in der zweiten Hälfte gegenüber gestanden. "Da standen wir zu tief, sind nicht mehr richtig nach vorne gekommen." Warum? "Das müssen Sie die Spieler fragen, wir haben extra in der Pause angesprochen, aggressiv weiter nach vorne spielen zu wollen", stellte der Trainer klar. Zumindest Marcel Maltritz verstand es auch nicht: "Es sah aus, als ob wir auf das Tor gewartet haben."
Dass die Gegentore letztlich zudem aus taktischen, individuellen Fehlern resultierten, kommentierte Marcel Koller verärgert: "Da haben wir gepennt." Was letztlich zu einer einfachen, aber treffenden Selbstbeschreibung seines Gemütszustandes führte: "Scheiße!"

Am Sonntag im Derby beim BVB kann der VfL "den Bock umstoßen und das lang ersehnte Erfolgserlebnis einfahren", wie Thomas Ernst es formulierte. Dass aber zunächst nur der Wunsch Vater des Gedankens ist, muss auch Ernst einräumen: "Die Trauben in Dortmund hängen höher als im letzten Jahr." Die Borussia ist zurzeit Tabellensiebter und hat erst eine Partie verloren.

Text: Dietmar Nolte

Druckansicht