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Koller auf der Kippe? "Ich schließe nichts aus!"

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Nach der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln überwintert der VfL Bochum auf einem Abstiegsplatz. Ob der Verein im neuen Jahr mit dem alten Trainer die Aufholjagd starten wird, steht noch nicht fest. "Ich schließe nichts aus", bekannte Vorstandsmitglied Thomas Ernst im Bezug auf Marcel Kollers Job überraschend offen - und zugleich zugeknöpft.

Der Schweizer selbst ließ schon auf der Pressekonferenz nach dem Spiel keinen Zweifel daran, dass er weitermachen möchte. "Ich spüre, dass die Mannschaft umsetzt, was ich verlange. Der Wille ist da." Neben individuellen Fehlern und einer Abschlussschwäche, die sich durch die gesamte Hinrunde zog, beklagte Koller vor allem das fehlende Quäntchen Glück. "Die Partie war ein Spiegelbild unserer Saison. Wir machen ein gutes Spiel, aber das Glück ist nicht auf unserer Seite."

Tatsächlich dürfen sich die Kölner in die Reihe jener Teams stellen, die mehr als unverdient mit drei Punkten wieder nach Hause fahren konnten. Dreimal war der FC vor dem Bochumer Tor, daraus resultierten zwei Treffer - auch, weil erst Schröder und dann vor allem Maltritz bei Bochumer Überzahl dillettierten und den Kölnern das Siegtor auf dem Silbertablett präsentierten. Auf der anderen Seite jagte u.a. der starke Epalle den Ball nur an den Pfosten.

Ergebnis all dessen: Der VfL ziert mit elf Zählern den vorletzten Tabellenplatz, hat nur ein Spiel in der Hinrunde gewonnen - und stellt nun alles auf den Prüfstand. "Wir werden uns zusammensetzen, alles analysieren und dann sehen, welchen Weg wir letztlich gehen", kündigte Thomas Ernst lange Gespräche an. Wie zuvor auch Vorstandskollege Ansgar Schwenken ("Der Trainer erreicht die Mannschaft!") stellte sich auch Ernst prinzipiell hinter den Trainer - allerdings nicht ohne Einschränkung. "Wir zweifeln nicht an der Qualität und an der Arbeit von Marcel Koller. Er investiert viel und gibt alles. Aber wir haben zu wenig Punkte - und da muss sich auch der Trainer hinterfragen lassen."

Den Fokus richtete Ernst aber auch auf die Mannschaft. "Wir müssen auch fragen, ob die Spieler die Richtigen sind", kündigte der Sportvorstand eine Analyse jedes Einzelnen an. Große finanzielle Sprünge, um den Kader umzubesetzen, kann der VfL allerdings nicht machen. "Nur bei gleichzeitigen Abgängen geht etwas", stellte Ernst klar. Eine Rückkehr von Torjäger Gekas hat er dabei nicht auf der Rechnung: "Er verdient in Leverkusen ein Schweinegeld und würde unser ganzes Gehaltsgefüge durcheinander bringen."

Ob es am Ende doch das schwächste Glied in der Kette und damit Trainer Marcel Koller trifft, bleibt abzuwarten. Thomas Ernst: "Wir stellen uns jetzt die Frage, in welcher Konstellation wir uns den größten Erfolg ausrechnen. Und dann sehen wir, was unter dem Strich übrig bleibt."

Text: Dietmar Nolte

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