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Europacup 2008: Was für ein 1. Tag!

LA-Monika-Gradzki

Die deutschen Frauen liegen am Ende des ersten Wettkampftages überraschend auf dem achten und damit letzten Rang (39 Punkte). Auch die DLV-Männer müssen sich steigern: Rang fünf, 45 Punkte aktuell.

Beim Europacup im französischen Annecy hat Monika Gradzki vom TV Wattenscheid nach einem Sturz im 800 Meter-Lauf lediglich Rang sieben belegt. Gradzki war vor ihrem Sturz von hinten berührt worden. Vor dem Malheur verkaufte sich die Deutsche Meisterin gut. Gradzki, die auf ein schnelles Rennen gehofft hatte, setzte sich nach einer eher schleppenden ersten Runde sogar an die Spitze. In der letzten Kurve dann der Sturz, der Spuren hinterließ: „Ich bin ein bisschen rot vom Knie aufwärts bis zu den Ellenbogen“, meinte die Wattenscheiderin nach dem Lauf, „es war ja ein regelrechter Bauchfletscher. Zu der vor mir laufenden Russin hatte ich keinen Kontakt, ich bin von hinten aus der Bahn geworfen worden. Mich hat es richtig umgenietet!“ Gradzki rappelte sich wieder auf und kam schließlich in 2:08,79 Minuten ins Ziel. Das bedeutete Rang sieben, da die Italienerin nicht die Ziellinie überquerte. „Natürlich bin ich weitergelaufen, für mich ging es ja darum, einen Punkt für Deutschland zu sichern. Nun sind es sogar zwei geworden. Das ganze ist sehr ärgerlich, ich hatte super Beine, einen super Schritt, war super motiviert und für einen Spurt bereit“, ärgerte sich Monika Gradzki, die wirklich restlos bedient war: „Als Unglücksvogel durfte ich dann auch noch zur Dopingkontrolle.“ Ein Einspruch des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) blieb erfolglos. Gradzkis Trainer Tono Kirschbaum nimmt das Positive mit: „Monika ist ja gut gelaufen - bis zu der Stelle, wo sie rasiert wurde.“

Pech hatte auch die 4x100 Meter-Staffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes mit dem Wattenscheider Alexander Kosenkow auf der gewohnten dritten Position. Das Quartett war in der Besetzung Unger/Helmke/Kosenkow/Keller unterwegs, und zwar ganz schnell. 38,30 Sekunden waren zunächst für die Deutschen gemessen worden, die vor allen anderen die Ziellinie überquerten. Dann der Schock: Disqualifikation nach dem Einspruch eines Konkurrenten. TV 01-Sprinttrainer Ronald Stein, als Bundestrainer vor Ort in Annecy: „Alex soll auf die Linie getreten sein, die Briten haben dagegen protestiert. Die Wechsel waren auf jeden Fall super, aber so ist halt Sport. Eigentlich war die Leistung vom Allerfeinsten; es wäre eine Weltjahresbestzeit gewesen, wir hätten den Deutschen Rekord um eine Hundertstel verpasst. Nun haben wir gar nichts. Aber nach dieser Leistung müssen wir uns um eine Finalteilnahme in Peking keine Gedanken machen.“
Alexander Kosenkow will zwar auch das Positive mitnehmen, ist aber richtig wütend: „Ich soll ganz knapp auf der Linie gewesen sein. Die Linienrichter haben erstmal nichts bemängelt, aber durch den Protest von Great Britain haben wir verloren. Die haben jetzt gewonnen, aber nicht sportlich. Ich bin sauer! Auf jeden Fall sind die Jungs gut drauf, und unsre Zeit ist ja nicht ermogelt.“

Weitere Infos: www.tv-wattenscheid-01.de

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