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Ehrungen, Show und Erneuerung des Pakts für den Sport

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Gabriela Schäfer (re.) und Ulrich Liebert (li.) vom SSB-Vorstand gratulieren (v. li.) Walter Hoffmann, Christopher Frömmgen, Arndt Mallepree, Klaus Retsch und Amanal Petros. Foto: Sure

Über 300 Gäste feierten mit dem Stadtsportbund Bochum e.V. (SSB) den traditionellen „Empfang zum Sportjahr“ in der Mensa der Ruhr-Universität Bochum.

Der Dachverband der Bochumer Sportvereine hatte am Sonntag, den 2. Februar 2020, wieder Vertreter der Bochumer Sportvereine, Repräsentanten aus Politik, Verwaltung und Unternehmen eingeladen, um dem Sportjahr 2020 einen offiziellen Auftakt zu geben. Eingerahmt aus den Reden zur Begrüßung und dem abschließenden – erneut köstlichen – Buffet moderierte eine muntere und aufmerksame Anke Feller mit Charme und Witz durch ein unterhaltsames Programm aus Sport, Show, Talk und Ehrungen.

Bei ihrer herzlichen Begrüßung der über 300 Gäste hob die SSB-Vorsitzende Gabriela Schäfer die besondere Rolle der ehrenamtlichen Vereinsvertreter und Vertreterinnen hervor: „Ihre Tätigkeit in den Sportvereinen – für andere Menschen da zu sein, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene – ist nicht selbstverständlich. Sie sorgen für sie wie für eine Familie, geben Unterstützung, Hilfestellung, Struktur. Damit haben sie eine wertvolle soziale Aufgabe übernommen. Dafür kann ihnen nicht genug gedankt werden!“ Gabriela Schäfer führte mit dem SparkassenMasters – den Stadtmeisterschaften im Hallenfußball –, den Viactiv RaceArts des TV Wattenscheid 01 – einem großartigen Mix aus Leichtathletik und Urban Sports in der Jahrhunderthalle – und dem 34.Sie wünschte sich, dass der Ausbau des Lohrheide-Leichtathletik-Stadions durchgeführt werden kann, damit die Universiade 2025 nach Bochum geholt werden und ein weiteres gutes Argument geliefert werden kann, auch die Olympischen Spiele 2032 ins Ruhrgebiet zu holen.

Sportvereine Motor des Zusammenlebens

Oberbürgermeister Thomas Eiskirch sagte bei seiner Rede, dass der „Sport in Bochum ein anderes Gesicht hätte, wenn es die große Unterstützung seitens der Stadt und der kommunalen Unternehmen nicht gäbe.“ Aber er betonte auch, dass dadurch nur die Struktur gebildet werde, die von den Sportvereinen gefüllt werde, um ihren rund 90.000 Mitgliedern – Einwohner und Einwohnerinnen unserer Stadt – Heimat zu sein und Gemeinschaft, Events und Aktivitäten zu bieten. Auch stellte er die Rolle der Ehrenamtler für Integration und Inklusion besonders heraus: „Unsere Sportvereine sind der Garant dafür, dass Menschen jedweder Herkunft, mit und ohne Handicap, lernen, sich aufeinander zu verlassen. Sie erleben, wie es ist, wenn man sich positiv gegenseitig unterstützt. Sportvereine sind der Motor des Zusammenlebens – und deshalb unterstützen wir den Sport!“

Diesen guten Worten folgten gute Taten. OB Thomas Eiskirch und die Bürgermeisterin und SSB-Vorsitzende Gabriela Schäfer erneuerten den „Pakt für den Sport in Bochum“. „Für den Sport ist jeder Euro wichtig. Und gleichermaßen wichtig sind Verlässlichkeit und Kontinuität“, führte OB Eiskirch aus. „Die Stadt kann sich auf den Sport verlassen – der Sport auf die Stadt!“

Tanz- und Turnshow auf dem Parkett

Diese (ersten) feierlichen Momente mündeten in die Show-Elemente des Empfangs. So wussten die Tänzer und Tänzerinnen des VfL Bochum – insgesamt fünf Einzelpaare – zu begeistern, als sie Ausschnitte aus ihren Tanz-Programmen im Standard- und im Lateintanz präsentierten. Einen riesigen Applaus erhielt die Turnshow von Schülern und Schülerinnen der Willy-Brandt-Gesamtschule, die eine Choreographie aus speziellen Tanz- und Turnelementen vorstellten. Dann kamen Vertreter einer besonderen Sportart an die Reihe: Quidditch. Schon im Foyer waren die Gäste vorbereitet worden: Neben einem Infostand der Ehrenamtsagentur „bea“, dem Stand zum Projekt „Gesund durch Bewegung in WAT“ und einer Tafel über diverse SSB-Projekte und -Veranstaltungen gab es auch einen Stand zu diesem recht neuen Wettkampfsport. Er dürfte Harry-Potter-Fans wohlvertraut sein: Er findet auf dem Feld statt, wird mit einem Besen zwischen den Beinen (!) ausgetragen – und hat in Bochum mit dem „Ruhr Phoenix e.V. den amtierenden Deutschen Meister!

Vorgefühl auf die Olympischen Spiele in Tokio

Ein erstes Vorgefühl auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vermittelte Désirée Richter als Anime-Kunstfigur „Inochi“ mit ihrer Gesangs- und Showeinlage „Japan“. Einen Ausblick gewährte die Talkrunde mit ausgewählten Gästen. Da stand Amanal Petros, frisch aus dem Trainingslager in Kenia zurückgekehrtes Langstrecken-Ass vom TV Wattenscheid 01 – und als einziger Deutscher im Marathon bereits für die Spiele in Tokio qualifiziert – Rede und Antwort. Der Bundeswehrsoldat betonte, dass er eigentlich kein Marathoni sei und auch über 5.000 und 10.000 Meter die Qualifikation anstrebe. Wobei seine Lieblingsdistanz die 10 Kilometer seien: „Anders als bei den 5.000 Metern gibt es nur ein Rennen. Es geht sofort um alles!“ Trainer Tono Kirschbaum, der 1972 auf der Tribüne seine ersten Spiele erlebte – danach folgten zahlreiche weitere – weckte die Vorfreude auf Tokio und gab allen Sportfans folgenden Tipp: Wenn 2032 die Spiele ins Ruhrgebiet kommen sollten, sollte man versuchen, in ein Stadion zu kommen, es reiche aber aus, im örtlichen Vorfeld der Wettkampfstätten Teil der einzigartigen Atmosphäre zu sein, die dort herrsche. Philip Erbers, Geschäftsführer der Rhein Ruhr City 2032 berichtete vom Vorgehen bei der Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele 2032. Ines Lenze schließlich, die Universiadebeauftragte des Allgemeinen Deutschen Hochschulverbands, informierte über den Stellenwert dieses weltgrößten universitären Sportevents. Sie stellte in Aussicht, dass – wenn die Universiade ins Ruhrgebiet kommen würde („Ein schönes Schaulaufen für die Olympischen Spiele“ – O-Ton Lenze), Bochum mit dem Lohrheidestadion und der Rundsporthalle die Sportarten Leichtathletik und Basketball hervorragende Wettkampfstätten bieten könne.

Zwei Ehrennadeln, eine Ehrenplakette mit Überraschungsfaktor

Den abschließenden Höhepunkt des Empfangs bildeten die Ehrungen. Ulrich Liebert, Vorsitzender des SSB-Ehrungsausschusses: „Bei den Ehrungen für die sportlichen Leistungen freut es uns ganz besonders, das wir mit diesen zu ehrenden Athleten auch zeigen können, dass sowohl Integration als auch Inklusion in unseren Sportvereinen gelebter Alltag und selbstverständlich sind.“

Er verlieh Christopher Frömmgen von Ando Wattenscheid e.V. die Ehrennadel: Der Para-Sportler aus dem Budo-Bereich, in Indien geboren und in Deutschland aufgewachsen, hat eine autistische Sprachbehinderung. Im Alter von sechs Jahren begann er seinen Sport – und hatte in 2019, unterstützt von seinem Verein, ein großes Jahr: Er wurde Deutscher Meister, Europameister und Weltmeister im Para-Taekwondo (Formenlauf) und gewann im Januar 2020 die British Open.

Seine Betreuer und Trainer Walter Hoffmann und Arndt Mallepree erhielten ebenfalls Urkunden – für das Erringen des Deutschen Meistertitels in ihren Altersklassen im Taekwondo (Formenlauf).

Die Ehrennadel erhielt auch Amanal Petros (TV 01). Der Ausnahme-Läufer kam 2012, 16 Jahre jung, als unbegleiteter Flüchtling aus Eritrea nach Deutschland. Nachdem in Bielefeld sein Lauftalent entdeckt und gefördert wurde, kamen schnell erste Erfolge. Seit 2015 ist der sozial sehr engagierte Athlet deutscher Staatsbürger, seit 2017 Sportsoldatund wechselte zum TV Wattenscheid 01. Auf Anhieb gewann er den Titel als Team-Europameister (U23). Im Dezember 2019 startete er zu seinem ersten Marathon-Rennen in Valencia – und unterbot mit 2:10:29 Stunden die Norm für Tokio um mehr als eine Minute.

Eine besondere Überraschung gelang bei Klaus Retsch. Dem nunmehr pensionierten, früheren Sportamtsleiter, der fast 35 Jahre im „Amt 52“ tätig war, verlieh Ulrich Liebert für seine Verdienste um den Sport in Bochum die Ehrenplakette. „Wir möchten dir mit der Ehrung vor allen Dingen danken für viele Jahre, die du dem Bochumer Sport ausgewogen auf dem schmalen Grat zwischen Amt und Ehrenamt gedient hast“, sagte Liebert. Es war Klaus Retsch anzumerken, dass er völlig überrumpelt wurde von dieser Auszeichnung.

Sportschau erstmals durchgängig vierfarbig

Den traditionellen Abschluss – bevor das köstliche Menü des AKAFÖ den Übergang zum geselligen Zusammensein bildete – bildete die Übergabe der druckfrischen und erstmals durchgängig vierfarbig gedruckten „Sportschau Bochum 2019“.Spielerisch leicht überreicht wurden sie von den VfL-S-Klasse-Tänzern Ingeborg und Clemens Müller an Annette Adameit von der Sparkasse Bochum.

Promis aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft

Der hohe Stellenwert des SSB-Empfangs zeigte sich erneut an der Gästeliste. Wieder waren die „Köpfe“ aus den Bochumer Führungsetagen in Politik, Verwaltung, Verbänden und Wirtschaft vertreten. Anwesend waren die MdB Axel Schäfer und Olaf in der Beek, die MdL Carina Gödecke, Serdar Yüksel und Karsten Rudolph, OB Thomas Eiskirch, Dietmar Dieckmann (Sportdezernent der Stadt), Achim Paas (Referatsleiter Sport und Bewegung), die Bezirksbürgermeister Marc Gräf, Helmut Donner und Helmut Breitkopf, Dr. Peter Reinirkens (Rat der Stadt), Annette Adameit und Volker Goldmann (Sparkasse Bochum), Frank Thiel (Stadtwerke Bochum), Jörg Filter (Bogestra), Heinz-Martin Dirks (Wirtschaftsförderung), Michael Mauer (Kreishandwerkerschaft), Gisbert Schlotzhauer (Bochumer Ehrenamtsagentur (bea), das bea-Vorstandsmitglied Ulrich Jeromin und der bea-Geschäftsführer Uwe van der Lely, Wolfgang Horneck und Hans-Peter Herzog (beide Sportausschuss), Andreas Kuchajda (Jahrhunderthalle), Ralf Slabik (Tierpark), Klaus-Dieter Leiendecker (Fußballkreis), Heiko Schneider (Sportjugend), Mario Schiefelbein (Bochum Marketing) und viele andere.

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