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Alle Konzentration auf Koller

VfL-Marcel-Koller
Marcel Koller gibt die Richtung an beim VfL Bochum - nach dem Weggang von Stefan Kuntz mehr denn je. Foto: Molatta

Das Kapitel Kuntz ist beim VfL Bochum beendet - jetzt heißt es zunächst: Alle Konzentration auf Koller. Der Vertrag zwischen dem Verein und Sportvorstand Stefan Kuntz wurde zum 1. April aufgelöst. Zumindest vorübergehend fungiert der Trainer auch als Sportdirektor - und bleibt ganz gelassen.

Von einem Aprilscherz waren die Beteiligten weit entfernt, als ausgerechnet zum 1. April der VfL und Stefan Kuntz dessen Vertrag einvernehmlich auflösten. Kuntz wird in den nächsten Tagen die Geschäftsübergabe an Trainer Marcel Koller für die sportlichen Angelegenheiten und an Vorstand Ansgar Schwenken für die übrigen Aufgaben sicher stellen, heißt es von Vereinsseite.

Marcel Koller weiß, was ihn damit erwartet: Mehr Verantwortung - und mehr Arbeit. "Ein paar Stunden werden es schon sein", vermutet der Schweizer allein mit Blick auf Vertragsgespräche. Immerhin laufen acht Verträge (Lastuvka, Renno, Drsek, Imhof, Azaouagh, Belik, Bechmann) zum Saisonende aus, von Neuzugängen ganz zu schweigen. "Spieler anrufen, nachhaken und den ein oder anderen auch mal bauchpinseln", werde künftig zusätzlich zum Trainingsgeschäft gefragt sein. Dass Kuntz Transfergespräche begonnen hat, sie aber jetzt nicht fortführen kann, sieht Koller nicht als Problem. "Wichtig ist, dass es einen Ansprechpartner beim VfL gibt. Ein Wettbewerbsnachteil wird uns daraus nicht entstehen."

Grundsätzlich mehr Macht verbindet der Chefcoach nicht mit der neuen Funktion. "Wenn's finanziell passt, sollte letztlich eh' immer der Trainer die Entscheidung haben, wer neu zum Verein kommt." Schließlich habe er als Trainer ein bestimmtes Spielsystem im Kopf, er müsse auch täglich mit dem Profi zusammen arbeiten.

Zeitlich eingegrenzt ist Kollers neue, zusätzliche Aufgabe nicht. "Vielleicht geht's schnell mit einem Nachfolger für Kuntz, vielleicht wird's Mai", nimmt er's gelassen. Und will weiterhin versuchen, seine sieben Stunden Schlaf zu bekommen. Nur das Eheleben im Hause Koller macht dem Coach ein wenig Sorgen. Zwischen Trainigsplatz und Schreibtisch "gucke ich dann mit meiner Frau zusammen Fußball", lacht der 47-Jährige.

Dauerhaft, das stellt er aber auch klar, will er den Kuntz-Job nicht machen. "Dafür ist die Arbeit auf dem Platz zu zeitintensiv", lehnt der Schweizer eine Rolle ab, wie sie Felix Magath in Wolfsburg ausübt. Und von einem Alleinherrscher sieht er sich sowieso weit entfernt. "Sonst waren es vier Leute, die in Bochum entschieden haben, jetzt sind es mit Schwenken, Altegoer und mir eben nur noch drei - das ist alles."

Text: Dietmar Nolte

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