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SG 09: 1:5-Packung bei Fortuna Köln

SG09-Jubel
Endlich in die Rückrunde starten und über einen Sieg jubeln wollen die Kicker der SG Wattenscheid 09.

(ms) Die SG Wattenscheid 09 kam am Freitagabend beim SC Fortuna Köln mit 1:5 unter die Räder. Die Augenzeugen rieben sich verwundert die Augen, denn die 09er waren über weite Strecken des Spieles zumindest gleichwertig, wurden erst in der Schlussphase des Spieles mächtig überrollt.

Doch schon bevor das Spiel angepfiffen wurde, regte sich reichlich Unmut bei den knapp einhundert mitgereisten Fans aus Wattenscheid. Ihnen wurde kollektiv der Zugang zur Tribüne verwehrt. Selbst diejenigen, die sich für teures Geld eine Sitzplatzkarte gekauft hatten, wurden ohne Pardon in den Stehplatzbereich gezwungen. Selbst verletzte Spieler der SG Wattenscheid 09 wurden Opfer dieser Maßnahme. Und das, obwohl auf der Haupttribüne der Bezirkssportanlage Köln-Süd ein abgetrennter Sitzplatzbereich für Gästeanhänger zur Verfügung steht. Liebe Fortunen: Gastfreundschaft geht anders!

Auf dem Rasen bestimmte zunächst der SC Fortuna das Spiel und erarbeitete sich deutliche Feldvorteile. 09 kam anfangs nur sporadisch vor das gegnerische Tor, eine erste Chance hatte Farat Toku mit einem Distanzschuss (11.). Folgerichtig ging die Fortuna nach 17 Minuten durch einen Kopfballtreffer von Christian Beckers mit 1:0 in Führung. Nach dem Rückstand wachte die Wattenscheider Mannschaft auf und fand zunehmend ins Spiel. Ein
Lattentreffer von Dimitrios Ropkas nach Toku-Flanke (21.) war ein erstes deutliches Ausrufezeichen. In der 26. Minute noch einmal Großalarm vor dem Wattenscheider Gehäuse. Marco Stasiulewski läuft allein auf Daniel Pommer zu, doch dieser klärt in höchster Not per Fußabwehr.
Zwei Minuten später dann der Ausgleich für die SG Wattenscheid 09. Dimitrios Ropkas bedient Farat Toku, seinen Schuss bekommt Fortuna-Keeper Möllering nicht unter Kontrolle, so dass der Ball langsam ins Tor trudelt - 1:1 nach 28 Minuten. In der 38. Minute zeichnet sich Möllering gleich zweimal aus, als er erst gegen Keller, dann gegen Ropkas großartig pariert. Das Unentschieden zur Pause ist als leistungsgerecht anzusehen.

Nach dem Seitenwechsel ist zunächst die SG 09 die agilere Mannschaft. In der 51. Minute trifft Ropkas den Ball nicht richtig, eine Minute später kommt Yilmaz freistehend an den Ball, agiert aber zu hektisch und vergibt eine Großchance. Und schließlich scheitert Burgio mit einem Flachschuß, der knapp am rechten Pfosten vorbei geht (63.). Das Spiel plätscherte in der Folge vor sich hin und bot keine wirklichen Höhepunkte mehr. Bis Fortuna Coach Matthias Mink in seine Schatztruhe griff und einen Joker der Extraklasse einwechselte.

Keine dreißig Sekunden war Kevin Kruth im Spiel, da schoss er mit seinem ersten Ballkontakt zur 2:1-Führung für seine Fortuna ein (78.). Nur drei Minuten später dann die Vorentscheidung zum 3:1, als Hamdi Dahmani Daniel Pommer umkurvte. Stefan Hensel's Rettungsversuch kam zu spät. Weitere zwei Minuten später nahm das Resultat debakulöse Ausmaße an. Keeper Pommer und Christoph Schmitt waren sich gut 25 Meter vor dem Tor uneinig, da schnappte sich Kevin Kruth das Leder und schob es unbedrängt zum 4:1 über die Linie (83.). Und in der Schlussminute setzte eben dieser Joker dem Spiel die Krone auf. Gegen Kruth's Distanzschuß war 09-Keeper Daniel Pommer machtlos.

Unter dem Strich steht die bislang höchste Saisonniederlage, die in ihrer Deutlichkeit dem Spielverlauf in keinster Weise entsprach und unnötig war wie ein Kropf. Ein Joker nahm die 09er in den letzten zwölf Minuten mächtig aufs Korn und verlieh dem Spiel eine völlig unerwartete Wendung.

Stimmen zum Spiel:
Dirk Helmig (Trainer SG Wattenscheid 09): „Wir sind nach einer Viertelstunde verdient in Rückstand geraten, haben hinten zu fahrlässig agiert. Nach dem 0:1 haben wir das Spiel in die Hand genommen, uns gute Chancen erspielt und sind verdient zum Ausgleich gekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, über die rechte Außenbahn zu kommen. Aber mit der Zeit plätscherte das Spiel dahin. In der Schlussphase hat der Kölner Trainer gut gewechselt. Trotz der hohen Niederlage will ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Schlussphase war eine Sache, die man nicht so recht mit Worten erklären kann. Wir haben versucht, nach vorne noch etwas zu reißen und sind böse dafür bestraft worden. Wir müssen das Spiel nun verdauen und es am Mittwoch
gegen den Bonner SC besser machen.“
Matthias Mink (Trainer SC Fortuna Köln): „Ich muss mich für diesen hohen Sieg entschuldigen. Wattenscheid war uns ein ebenbürtiger Gegner. Allerdings hätten wir in der ersten Halbzeit höher als 1:0 führen können. Nach der Führung haben wir nachgelassen, haben durch Übereifer zu viele Fehler gemacht. Im zweiten Durchgang hatte unser Offensivspiel nicht mehr die Qualität. Phasenweise war es ein wirres Gebolze, was sicherlich auch mit den Platzverhältnissen zu tun hatte. Am Ende hatte ich als Trainer ein goldenes Händchen mit der Einwechslung von Kevin Kruth, der in zwölf Minuten drei Tore macht.“

Nächstes Spiel:
SG Wattenscheid 09 - Bonner SC
NRW-Liga - 20. Spieltag (Nachholspiel)
Mittwoch, 25. März 2009, 19:30 Uhr
Lohrheidestadion

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