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Der neue VfL: Mit Tempo auf dem Weg nach oben

VfL-Koller1

Sieben Punkte, für eine Nacht Tabellenführer – „wir genießen das, aber wir dürfen nicht überheblich werden“, warnt Marcel Koller. Der Trainer weiß aber auch: Der VfL Bochum bringt in dieser Saison einiges mit, was ihn stärker macht als noch im letzten Jahr.

Vor allem ist die Mannschaft schwerer auszurechnen als zu Zeiten von Misimovic und Gekas. Und sie geht über neunzig Minuten ein erstaunliches Tempo. Ein Verdienst des Trainers, der zusammen mit Sportmanager Stefan Kuntz bei den Neuzugängen einmal mehr ein glückliches Händchen bewiesen hat. Technik und Beweglichkeit wurden groß geschrieben. „Es war mein Ziel, dass wir so mehr Schnelligkeit und mehr Flexibilität bekommen“, bestätigt Koller.
Seine Maxime: „Wenn du nicht die hohe individuelle Qualität hast, musst du viel laufen!“ Dass der VfL diesem kräftezehrenden Spiel früher oder später Tribut zollen muss, glaubt zumindest Marcel Maltritz nicht. „ Wir haben in der Vorbereitung die entsprechenden Grundlagen gelegt.“

Was den VfL auch stärker macht: Die Mannschaft ist in der Breite besser aufgestellt. Koller kann es sich leisten, auch eine erfolgreiche Mannschaft auf drei, vier Positionen zu verändern, ohne dass ein Bruch ins Spiel kommt. Pfertzel, Bönig und Fuchs haben ihre Sache gegen den HSV genauso gut gemacht wie Concha, Meichelbeck und Grote in den beiden Spielen zuvor. Auch dies ist für den Trainer eine Bestätigung der Transferpolitik: „Wir wollten den Konkurrenzkampf ankurbeln und auch bei Verletzungen keinen spürbaren Qualitätsverlust hinnehmen müssen.“

Dritter Faktor: Die Zuschauer. Es scheint, als entdecke die VfL-Gemeinde ihr Team gerade wieder neu. Das rewirpowerStadion war zweimal nahezu ausverkauft, die Stimmung phänomenal. „Wir haben nicht die große individuelle Qualität im Kader. Aber die Spieler spüren die Unterstützung und wachsen dann über sich hinaus“, freut sich der Trainer.

Abheben will angesichts der guten Perspektiven und der bisherigen Erfolge bei den Bochumern aber niemand. „In erster Linie zählt für uns der Klassenerhalt, dabei bleibt es auch“, tritt Maltritz die Euphoriebremse. Als „sieben Punkte gegen den Abstieg“, verbucht auch Marcel Koller die Zähler und warnt: „Platz eins war eine schöne Momentaufnahme, aber nach unten geht es manchmal verdammt schnell.“
Zumal Bochum jetzt zweimal auswärts – in Hannover und in Leverkusen – antreten muss. Sollte die Mannschaft allerdings punkten, muss Marcel Maltritz seinen Spruch des Tages vielleicht noch einmal überdenken: „Ich glaube nicht, dass die Bayern schon vor uns zittern!“

Text: Dietmar Nolte

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